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Tag 1
In den letzten Augusttagen 2015 haben wir uns auf den Weg gemacht - Sibylle mit der 1100GS, ich mit der 1100R.


Zuerst auf der Autobahn bis Lindau, dann über St. Gallen aufs Hörnli. Die 1100R mit 74tkm erst vor einigen Wochen gekauft und eigentlich als Nachfolger für den Scarver, der im Hinblick auf die 1100GS doch etwas schmalbrüstig war.
Danke an Kirsten &  Robert für die Gastfreundschaft. Robert auch nochmals für die Behebung der Inkontinenz meiner R (Haarriß im Zylinderdeckel).



Tag 2
 Über die Sattelegg und Unteriberg und das Oberibergereck nach Schwyz, dort weiter nach Altstätten und bis Andermatt. Wieder einmal den Furka (ich finde ihn jedesmal schön, diesmal ohne Dampfzug), hier der Blick abwärts, gegenüber der Grimselpass.



und das Rhonetal weiter bis Martigny, dort auf den TCI  Campingplatz.

Tag 3

 

Martigny
Col di Forclaz
Col die Montets
Chamonix
wieder Richtung Norden
bis Cluses
Col di Colombiere, dort großer Regenzauber in der Nässe





mit Abstecher ins Karmeliterkloster Reposoir



und den Col de Aravos nach Flumet, immer noch leicht feucht. Bei der Pause vor dem Tourismusbüro treffen wir andere Biker, die uns versichern, dass es wieter südlicher deutlich besser wird. Wir fahren die Route de grand Alpes über den Col die Saisieres und den Col und Lac de Roselend nach Bourg de St. Maurice. Es ist kurz vor sechs, über die Touristeninformation dann Zimmer im Hotel Angival, das sich von 50 auf 80 Euronen verteuert. Frühstück extra (24 €), dafür kann man die Motorräder in einen Kellerraum stellen.


0860 km, Tagesstrecke 227

Tag 4 Mittwoch, 02.09.2015

Wir frühstücken in einem Cafe (10 € miteinander). 
BILD
und fahren über Nebenstrecken nach Notre Dame du Pre (oder ND de Gravillons, ganze Strecke mit vielen Kurven und Serpentinen, alles frisch gesplittet)
Moutiers
Aigueblanche
Col de Madeleine

La Chambre
Col de Glandon





In Chambre (?) stellen wir fest, dass Cave und der Weg über Col de Lautaret gesperrt sind. Die Umleitung nach Briancon (eigentlich unserem Reiseziel) leitetghjkghjk uns in Richtung Westen, nach Vizille.
Vizille (le Cave zum Col de Lautaret gesperrt. Umleitung nach Briancon)




Route Napoleon (Der Weg Napoleons nach seiner Verbannung von Elba nach Paris, gut erkennbar an diversen Denkmälern)
Gap, Campingplatz an der Route Napoleon
1139 km, Tagesstrecke: 290 km
starker Wind, schattig, Campingplatz einfach, preiswert und fast leer (ab 01.09. Nachsaison).

 

Tag 5

 

Donnerstag, 03.09.2015

Unfreiwillige Stadtrundfahrt durch Gap.  Tanken, 33 Ltr
Embrun, Stadtbummel,


Die Kathedrale von Embrun.


Dom, Regen während Kaffeetrinken, zur Rückfahrt wieder trocken






Zufällig den Wegweiser zur "L'Abbaye de Boscodon" gesehen und nach 5 km Rüttelpiste: Verträumtes Kloster mit romanischer Kirche, Origami-Tauben-Installation.

Schon die romanische Kirche mit ihrer steinernen Schlichtheit, die sich mit ihrem Gewölben und unverputzten Wänden eine unheimliche Ruhe ausstrahlt. Die sich durch die drei Fenster im Chor und dem einfallenden Licht aus den rückseitigen Fenstern auf das wesentliche reduziert und den Strom der Tauben öffnet.



Die
Dynamik, die dieser Strom aus weißen Tauben hervorruft, kann ich leider nicht mit ein paar Fotos vermitteln.
hier der Blick ins Gewölbe und in das Fenster zum Westen hin



Die Apsis wird von den drei Fenstern und dem Oberlicht geprägt.
In der Mitte der romanische Christus, der in sich selbst die Kreuzform darstellt, aber nicht als Leidensfigur, sondern als Liebender den Menschen einlädt, ihn umfängt und ihm anbietet,  Erlösung zu finden. 
Im bayrischen Barock wird Kirche oft als "großes Theater" zelebriert und wer die Stukkaturen und Fresken eines Dominikus Zimmermann, der Gebrüder Asam oder eines Schmuzers gesehen hat, kann nachvollziehen, mit welchem Überschwang und Spielfreude hier die Religion zelebriert wird. Ob die Wies oder die kleine Asamkirche in München, hier wird genussvoll mit Putti, Dekorationen in Gold und Silber, Heiligenschein und Erlösung ein Bild vom Paradies aufgebaut. 
Ganz anders hier.
Reduzierung, Schlichtheit.
Ruhe.

 

 




Diese romanische Christusfigur leidet nicht, sie triumphiert auch nicht, sondern umarmt alle Menschen, die sich darauf einlassen.
Mit einem schönen Gefühl fahren wir nach Les Salles zurück.


1260 km, Tagesstrecke 129 km


Tag 6

Chorge
Col Lebrant
Col de Fillys
Sene
Col de Marc
Col Labouret (D900 B über Cole de Fauget leider gesperrt)
Digne les Bains, Pause

 





leider bin ich nicht draufgekommen, ob der Kirchturm eingerüstet war oder ob das so gehört (Ist das Kunst oder kann das weg?, Loriot). Ich suche eigentlich einen Ladestecker für das Tablet, kann mich mit meinem bavarian francais sogar gegenüber dem maghrebinischen Ladenbesitzer verständlich machen). Er hat ihn trotzdem nicht.

Auf der Strecke nach Le Salle du Verdon trifft man zum ersten Mal auf den Canyon. Der Einstieg auf der Straße von Castellane Richtung Moustiers ist gigantisch. Die Straße schön, auch nicht extrem überlaufen. 



Trotzdem sind wir froh, als wir am Camping municipale de Ruisses unser Zelt aufgeschlagen und uns die Salami und das Weißbrot schmecken lassen können.




1482 km, Tagesstrecke: 222 km

 

Tag 11,




Auf die "Route de Cretes" wird man nach Palude ###? von
Osten nach Westen geleitet. Man kann sie nicht "heizen".
Man muss an dieser Strecke einfach stehen bleiben und die Aussichten, die diese wilde, pitoreske Landschaft einem an den Kopf wirft, aufnehmen. Die krassen Felsabstürze, die Unnahbarkeit dieses Naturschauspiels, in der man als Menschlein wieder auf die Achtung der Natur und ihrer Gewalten zurückgeführt wird, sind einfach gigantisch.



Gegenüber die Südroute, die wir dann am Nachmittag abgefahren sind.


Wir sind natürlich wieder zu spät zum Markt gekommen - die waren gerade am abbauen. Aber immerhin, diese Spezialität haben wir noch bekommen:


Wir haben uns dann eine Salami und eine gefüllte Sau (nein, nicht die ganze, nur ein Scheiberl) geleistet, die wir uns dann beim Brotzeitmachen an der Verdon schmecken haben lassen.



Wie bunte Badeentchen kommen die Kajakfahrer die Verdon herunter.




Auch zu acht können Stromschnellen ganz schön lustig sein..

Nicht einmal die Schlauchbootfahrer oder ein vorbeitreibender Sonnenschirm haben uns da abhalten können, der glitzernden Verdon die Referenz zu erweisen. 

Die Südroute, die wir nach dem Einkaufen in Castellane gefahren sind, ist ebenso eindrucksvoll. 



hier sieht man die Route de Cretes, die wir am Vormittag abgefahren sind. Die Straße läuft oben rechts (die gerade Linie) und verschwindet in einem Tunnel).
Wir befinden uns an dem Kurvengeschlängel am oberen Talrand.











da geht's 200 meter hinunter, man kann da auch Bungjee-Jumpen (mit Seil..)

 



Und hier mündet die Verdon in den Lac de St.-Croix,

    

in dem man herrlich baden kann (für den der's mag)




und den Tag können wir bei einer Salami und homöopathischem Biergenuss mit 0,25L Flaschen abschliessen.

Ach ja, bei der "R1100 R" ist der rechte untere Scheibenhalter gebrochen, wahrscheinlich durch die mehrfachen Umfallerer;  ein großer Kabelbinder fixiert das ganze haltbar.

1636 km, Tagesstrecke 154 km




Tag 8   Sonntag, 05.09.2015

 

Moustiers





Der Punkt in der Mitte oben ist kein Pixelfehler, sondern ein güldener Stern, den irgendjemand im 17. Jahrhundert an einer Kette zwischen den beiden Felswänden aufgehungen hat (Kunst?) Auf jeden Fall, die Touristen freuts.

Das obligate Lavendeleis (für den, der's mag)











Touristentreiben, trotzdem noch ruhige Flecken.

Weiter dann rund um den Lac de Ste. Croix. Die Dörfer am Ufer sind weitgehend neu angelegt; die historischen Orte liegen auf dem Grund des Sees. Angeblich auch einer mit einer römischen Brücke...




endlich hab ich auch ein Lavendelfeld gesehen - allerdings abgeerntet.
Irgendwo zwischen Les Salles und Aubs



1700 km, Les Salles

 

 

Tag 9 Montag, 06.09.2015

Aufpacken, Aufbruch, Richtung Meer.





Von Les Salles über Aubs, Draguignan fahren wir zuerst kleine Sträßchen bis uns dann vor Draguignan der Siedlungsbrei schluckt. 

.

Die Kilometer auf den großen Ein- und Ausfallstrassen werden nur durch Kreisverkehre und Kreisverkehre und Kreisverkehre und Kreisverkehre, gelegentlich auch durch eine Ampel gebremst. Von Draduignon aus geht es etwa 20 kilometer durch das Gemisch aus Baumärkten, Super- und Hypermarches, Autohändlern und Gewerbegebieten. Die Überlandverbindung ist dann in weiten Teilen dreispurig ausgebaut und relativ schnell. Wir orientieren uns Richtung Plage (Strand) und kommen im In St.-Maxime vor dem Casino an. Dort legen wir eine Pause ein und picknicken an der Strandpromenade. Hier am Meer ist es richtig warm, 38 Grad zeigt das Thermometer an.






Ein kleiner Imbiß mit gekühlten Getränken muss jetzt einfach sein



Nach einem Spaziergang an der Promenade und dem Bewusstsein, dass 20 km weiter der Gendarm von St.-Tropez sein Unwesen getrieben hat, fahren wir in entgegengesetzter Richtung nach Frejus / St. Raphael übers Cap de Dramont nach Agay.
Der Platz ist dreimal so teuer wie in Gap und dafür viermal so klein. Aber Meer und die Anlage ist natürlich top gepflegt.

1826 km, Tagesstrecke 126 km, Camping Soleil, Agay

 

  Tag 10



Bei einem Ausflug kreuzen wir dieses alte Aquädukt





Abendessen mit Spaghetti

   Strandleben...




Grasse
Nach einem Abstecher über Le-Napoule, dem Besuch eines dieser großen Hypermarchese (oder wie schreibt man das gleich), die flächig unüberschaubar alles darbieten, in dem wir uns für eine große Fleecedecke für alle Fälle entscheiden, fahren wir durch das Siedlungskonglomerat nach Grasse. Irgendwie finden wir auch einen Parkplatz nahe der Altstadt, direkt neben dem örtlichen Kaufhof (wer kennt nicht Kaufhof am Marienplatz in München, der sich so unbeschreiblich harmonisch in das Stadtbild einschmiegt). 





Wir stürzen uns in die Altstadt - quasi durch die Hintertür und arbeiten uns dem Touristenstrom entgegen Richtung Altstadteingang.

Kaum Deutsche, die Mehrzahl der Touris ist französisch. 
Mal ein Crepes.


Irgendwo im Zentrum ein Wegweiser, 668 Kilometer nach Ingolstadt.

Die Stadtmacht zeigt sich uniformiert demonstrativ präsent. Durch die Abwanderung der jungen Franzosen mit ihren Familien in die Vorstädte, die sich wie Geschwüre in die Landschaft fressen, rückt hier das Prekariat aus kinderreichen Familien ausländischer Provenienz nach. Solange der Tourismus hier für ein ausreichendes Einkommen und Auskommen sorgt - kein Problem.
Schlitzohren gibt es auch hier genug. Pied noir, 12 € für zwei Kaffee mit einem
altbackenen Halvva.

Auf dem Rückweg kommen wir nach einigen Irrwegen auch nach Route de Mar###########, und finden dann auch den Abzweig zur Kapelle Notre-Dame de Jerusalem besichtigen.
Das Spätwerk von Jean Cocteau (er stirbt 1963 im Jahr nach Fertigstellung) wirkt durch
die architektonische Schlichtheit und Genialität der Innenausmalung.




Hier das letzte Abendmahl (u.a. mit Jean Marais, 2.v.l., Coco Chanel)



Kreuzigung




Auferstehung











und hier eines der vielen Telefonate wegen des akuten Wasserschadens in der Badergasse...

Wir sinnieren auch eine Zeit, ob wir abbrechen und beschleunigt über Italien zurückfahren sollen. Aber wir sind am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen - und meine Schwester und die Jungs haben die Situation im Griff. Nachdem der Aufbruch Richtung Heimat eh für morgen geplant war, verlassen wir uns auf sie.

Abendstimmung in Agay

 
 
Donnerstag,
Wir brechen auf. Über St. Paul de Foret gehts über Fayence nach Mons.


Ein kleines französisches Städtchen, oben auf dem Berg, Kaffee, Quiches, Coke.






Aber dort holen uns schwarze Wolken ein, die von Norden her kommen. Die ersten dicken Tropfen zwingen uns zum großen Regenzauber, dem Anlegen der Regenkombis. Über den Col de Valferriere kommen wir nach Castellane; der Regenzauber hat gewirkt, das Regenzeug können wir wieder verstauen.




Vorbei am Stausee ##########


mit diesem sagenhaften blautürkis Ton nach St. Andre des Alpes. Weiter an der Verdon (immer noch ein schönes Tal, wenn auch nicht ganz so spektakulär wie am Canyon) über Colmar-les-Alpes, einer Festung des großen Baumeisters Vauban.






Das grobe Kieselpflaster scheint aus der Zeit gefallen zu sein, ebenso wie dieses Dörfchen in der Festung.


Die Uhr zeigt 15.15 Uhr und bis Briancon, unserem nächsten Etappenziel ist es noch weit. Über den Col D'Allos (2247 m)





und Barcelonette über den Col de Vars (2109) nach Guillestre. Es ist mittlerweile deutlich kühler geworden. Am Campingplatz vorbei, an dem wir vor 3 Jahren schon mal gefroren haben, folgen wir den Hotelwegweisern in Briancon.
In einem kleinen Hotel in der oberen Altstadt finden wir dann ein Zimmer für 47€. Die dezente, an der Wand angebrachte nackte Neonröhre taucht das etwa 2 Meter hohe Zimmer und  die beiden Doppelbetten in einer sehr klares, sehr sachliches Licht...




Mit Dusche (Kabine direkt im Zimmer), aber warm und geheizt. Das Haus ist auf einer der alten Bastionen gebaut, die Rückseite mit dem Hintereingang ist daher zwei Stockwerke tiefer.


Wir sehen uns die Renaissancebastionen an der oberen Seite an, dann den Berg herunter. Es ist ruhig in der Stadt, schließlich ist die Hauptsaison auch hier definitiv vorbei und die Tagestouristen abgereist.
Briancon ist eine Festungsstadt von Vauban, allerdings nicht wie Colmars, klein und zierlich, sondern eine richtig große Stadt, die sich relativ steil sich in einem Ring von Wällen und Bastionen den Hang und von einer Zitadelle  beherrscht wird. 






Wir stärken uns für den morgigen Tag noch mit Pizza und Salat. Wir wollen am morgigen Tag bis zu unseren Freunden am Hörnli kommen. Das Bett, eine Mischung aus Hängematte (man hängt ziemlich durch in diesen weichen Matratzen) und Briefumschlag (nur eine Seite ist offen, alle anderen sind unter der Matratze eingeschlagen), naja.

Freitag
Der nächste Tag sieht uns schon um 8 Uhr auf den Motorrädern. Irgendwo werfen wir in einer Bäckerei ein Frühstück ein. Die Straße ist ja in La Grave gesperrt, so dass uns kaum Durchgangsverkehr den Weg versperrt. Der Weg führt uns am Col de Lautaret rechts zum Col de Galibier, der mit 2645 Metern über Seehöhe unseren höchster Punkt markiert. Schon bei der Abzweigung vom Col de Lautaret werden die Wolken immer dichter. Kurz vor der Passhöhe am Col du Galibier (2645m) sinkt die Sichtweite auf 30 Meter. Man tastet sich von Kurve zu Kurve. 


Aber oben reißt es auf. Die Wolken sind fast komplett weg und die Ausblicke sind einfach gigantisch schön. Hier der Blick Richtung Süden in die Wolken hinein.


und auf der anderen Seite zum Teil sogar sonnig.



In St. Michel de Maurienne



beraten wir, ob wir uns die Schleife über den Col de Iseran noch gönnen sollen. Aber die Uhr ruft uns zur Vernunft und wir nehmen die Route im Tal über Aiguebelle nach Albertville. Endlich mal keine Kurven, und die Landstraße, die paralell zur Autobahn verläuft ist auch gut ausgebaut. Dann wieder durch die Dörfer. Durch Flumet (wo wir auf der Hinfahrt pausiert haben) bis Praz. Dort Pause, einkaufen, kurze Brotzeit. 




Weiter über San Gervais und Chamonix
(mit einer ewig langen und langsamen Umleitung) über den Col de Montets und den Col de Forclaz wieder in die Schweiz nach Martigny.


Ordnung muss sein in Martigny
Es ist 14.30 Uhr, bei einer Tschoki und einem Cafelait besprechen wir die Weiterfahrt. Das Rhonetal über Brieg und Furka waren wir ja schon auf der Hinfahrt. Wir beschliessen die Route in Richtung Norden bis Aigle, und über den Col de Mosses ins Simmental. Aber -
Man sollte die Straßen in der Schweiz anders einschätzen als hier in Oberbayern. Was wir als kurvenreiche Strecke empfinden, gilt hier fast als Autobahn. Und der Zeitbedarf für das Vorwärtskommen explodiert durch Geschwindigkeitsbeschränkungen (die auch gerechtfertigt sind) und Kurven. Die Landschaft ist wunderschön, alles ordentlich, sauber, strukturiert. Das Simmental zieht sich. Schließlich in Wimmis tanken, einkaufen (es ist kurz vor sechs, nein übrigens keine Wulefade <Wollfäden> sondern schnöde Lebensmittel)



und weiter nach Interlaken.
Interlaken erwartet - nein nicht uns, sondern einen Summit, der mit Sperrungen ein Durchkommen nach Brienzweiler  unmöglich macht. Nach einer unbeabsichtigten Stadtrundfahrt werden wir von den Ordnungskräften auf die Autobahn geschickt - nein, sie brauchen kein Ticket - so die Aussage der netten Frau. Bis zum Autobahnende in Brienzweiler geniessen wir den Luxus, dann der Brünigpass.  Kurzerhand "werfen" wir uns auf die Autobahn, über Hergiswil, dann die E35 bis Altdorf, viel Strecke in den kilometerlangen Tunneln. In den Tunneln ist es warm, hell und entspannt zu fahren. Trotzdem dauert es. Nach dem langen Tunnel vor Altdorf ist es dunkel. Die Dämmerung ist der Nacht gewichen. Gottlob sind wir auf der Autobahn nicht kontrolliert worden, es wäre sonst ein teures Vergnügen geworden. Weiter die B2 bis Schwyz, weiter über Sattel nach Pfäffikon, so die Planung.
Mein Navi ist schon eine gute Zeit ausgestiegen - und Karten lesen im Finstern ist jetzt so auch nicht so mein Ding. Wir versuchen, uns hinter einem Sprinter anzuhängen, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben; aber die Fahrer kennen die Strecke, haben das bessere Licht und so tuckern wir mit 60 bis 70 Stundenkilometern unserem Ziel entgegen. So übersehe ich den Abzweig nach Rapperswill.
In Tuggen gelingt es mir, das Navi wieder dazu zu bewegen, Informationen zu geben. Trotzdem zieht es sich noch bis fast halb elf, bis wir am Bahnhof in Steg ankommen.
620 Kilometer an diesem Tag, davon aber auch 120 Kilometer Autobahn.
Und für heute haben wir beiden vom Fahren genug. Kirsten holt uns am Bahnhof mit dem Auto ab; die Naturpiste aufs Hörnli hätten wir heute nicht mehr gepackt. 




Kirsten und Sibylle (von rechts nach links)


Samstag,
Unspektakulär über das Appenzeller Land und Altstätten nach Österreich, Bregenz, Lindau. Dort Rast. Und Autobahn. Wir geniessen, mal ohne Kurven und Pässe es mit 140 km/h entspannt laufen zu lassen und schlagen um 15.30 Uhr in Sauerlach auf.


3200 kilometer, viele Pässe, ungezählte Kurven, herrliche Landschaften vom Hochgebirge bis zum Meer. Einfach schön. Frankreich wird uns wohl noch öfter sehen...

Frankreich generell: Ich spreche leider kein französisch, allenfalls ein bayrisch eingefärbtes, fantasievolles "bavarian frances", das sich aus meinen italienischen Sprachbrocken mit angehängten und vorgesetztes "les" oder "...ez" zusammensetzt oder wie das auch immer heißen könnte. 
Wir beide haben es kein einziges Mal erlebt, dass jemand uns als "boches" oder sonstwie mies behandelt hätte. Wir haben viel Freundlichkeit, Verständnis und angenehme Leute er"fahren". Und man kommt auch mit Englisch heutzutage doch viel viel weiter als noch vor vielen Jahren. Und seit dem letzten Mal vor drei Jahren weiß ich jetzt auch, dass "un petit de jeunesse" nicht Frühstück bedeutet. Auch ich bin lernfähig. Was ich/wir uns sonst an sprachlichen Schnitzern und Irrtümern geleistet haben, wissen wir nicht, aber es kam entweder humorvoll an oder es wurde schlichtwegs nicht verstanden (was an mir/uns lag, nicht am Gegenüber). 

Frankreich ist schön.

Ach ja, der Wasserschaden ist mittlerweile von der Firma schon begutachtet, die Trocknungsgeräte werden noch diese Woche aufgestellt.
An dieser Stelle nochmals danke an meine Schwester und meine beiden Söhne, ohne die wir keine so entspannte Rückfahrt gehabt hätten.  
     
Strafzettel ist bis heute noch keiner gekommen (12.10.2015), könnt aber noch...

Danke auch an unsere Töffs, die sich bis auf ein paar Umfaller nichts zu schulden gekommen haben lassen (s'Glump fangt immer oberhalb des Sattels an)


Sibbis R 1100 GS, Baujahr 94


Meine R1100 R, Baujahr 97

  Ein großes Danke auch an Sibylle, die das Ganze so engagiert mitgemacht und mich ertragen hat.
b















 








 


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