Belluno 2011
Diesmal zu zweit, mit der 1100GS und Scarver.
ohne Seitenwagen, ohne Kiddis.
Di - Aibling - Kufstein - Kotzbühl - Paß Thurn - Mittersill - Felbertauern - Deffereggental - Staller Sattel - Furkelpaß - Badia - Valparola - Giau - Staulanza - Langarone - Lago San Croce
Die Gewitterfront, die sich an den Alpen staut, holt uns in Feilbach ein - Regenkombi ist angesagt.
Die Regenschauer begleiten uns bis zum Pass Thurn, aber nach dem Felbertauerntunnel wirds trocken und schön. Defereggental, Stallersattel (fast ohne Wartezeit), quer durch die Dolomiten.

irgendwo

Passo di Giau
Belluno, genauer am Lago die San Croce, Camping Sarathei.
Fast am gleichen Platz wie vor 2 Jahren stellen wir unser Zelt auf. Sogar die Nachbarn links und rechts sind die gleichen (wer möchte da auf die Dauercamper schimpfen), die Ladestation für das Handy ist schon mal gesichert.

Frühstück - die niedrigen Hocker sind zwar vom Packmaß her optimal, aber nicht altergerecht...
Ohne Seitenwagen ist man halt doch gepäckmäßig sehr eingeschränkt.
Belluno,

Der Bahnhof von Belluno ist mit MacDonalds ausgestattet - mich interessiert aber eher der alte
Wasserkran aus der Dampflokzeit...
Später dann Essen
La Trappola

die Pasta einfach gut, für mich auch nicht zu scharf .
Ein langer Verdauungspaziergang durch die Stadt rundet den ersten richtigen Urlaubstag ab.

Stadtplatz von Belluno- ein etwas eingewachsenes Fahrrad.
Do Langarone - Vajontdenkmal - San Osvaldo - Barcis - Forc. di Pala Barzana - Meduno - Tramonti - Passo di Monte Rest - Mauria - Pieve di Cadore - Langarone - San Croce
Nach einem opulten Frühstück brechen wir Richtung Norden auf.
Erster Stop ist das Denkmal der Vajont Katastrophe, bei dem am 9. Oktober 1963 über 2000 Menschen ums Leben kamen.
Das Vajonttal verläuft im rechten Winkel zum Piave, genau gegenüber Tal, liegt Langarone. Ursache war ein Erdrutsch mit 270 Millionen m³, der mit bis zu 100km/h in den probeweise aufgestauten Stausee rauschte. Die Flutwelle, die sich in dem sich im flaschenhalsförmig verengenden Talausgang anstaute, überrollte die 650 Meter hochgelegene Staumauer (fast ohne Beschädigung) und machte die Stadt Langarone dem Erdboden gleich.
Und das ist wörtlich zu nehmen. Die Welle erschlug, zermalmte zerquetschte beim Anfluten die Stadt, und was noch übrig war, wurde von den ablaufenden Fluten endgültig geplättet und weggespült.
Die Gedenkstätte wird von einer langgezogenen, schlichten Halle abgegrenzt. Im ersten Stock großformatige Fotos. Langarone vorher, nachher und heute, dazu Tafeln mit den 2000 Namen und Alter aufgestellt. Ein Querschnitt durch die Stadt. Draußen sind auf einem grünen Feld weiße Grabsteine aufgestellt - für jeden Toten einer. Man konnte die Leute nicht mehr identifizieren, man sortierte nach Auffindungsort und den noch erkennbaren körperlichen Merkmalen.
In der Halle sind Gegenstände, die aufgefunden wurden. Brillen, plattgestampfte Schüsseln, Besteck, Spielzeug, Körbe voller Lire Münzen, Schalen mit zerschmetterten Uhren, die alle die gleiche Stunde anzeigen, der vordere Teil eines Autos, der von der Welle wie ein Kinderspielzeug breitgehämmert wurde. Auch einige Teile der Kirche, ein zerstörtes Kruzifix, einige Kunstgegenstände.
Langarone wurde wieder aufgebaut, der Stausee nie wieder befüllt.
Noch heute erkennt man den Kerbschnitt, den Langarone in einen nördlich gelegenen (Altbaubestand) und einen südlichen (im Stil der 60er) dividiert.
Auslöser der Katastrophe war eine wasserführende Tonschicht, auf der die abgestürzte Bergflanke ruhte. Diese wurde durch die Aufstauungen instabil.
Mir war nicht zum fotografieren. Auch die Straße zum Vajonttal, an der Staumauer vorbei, an der sich die Touris drängen (also auch wir), war für mich eher Zeit nachzudenken.
Nach der Staumauer wird die Straße abrupt leer und wir sind ziemlich alleine im Gebirge unterwegs.
Mittag machen wir in Barcis am See.

Fr Vittorio Veneto - San Boldo - Lago di Mis - Agriturismo bei km 22 - Cereda - Croce di Aune - Feltre - San Croce
Feltre - direkt am Karlsplatz. Dort findet einmal im Jahr ein Stadtteilwettbewerb, ein Kampfspiel statt.
Am Lago di Mis halten wir an einer Baita an. Aus dem Cafe Latte wird allerdings ein komplettes Menü (was anderes gibts nämlich nicht) und wir haben genau die richtige Zeit dafür erwischt.

Fünf Gänge, alles aus der Region. Von Salami, Speck, Polanta, Kürbisgnocchi, Wildschweingulasch,
Pilze, Rotwein, noch verschiedene Liköre, Grappa und zum Schluß noch ein Getreidekaffee zu den Dolcis. Im Hintergrund der Koch, der mit Frau und Sohn die ganzen Göttlichkeiten zubereitet.
Nach zwei Stunden schlemmens Schluß.
Sa
Vittorio Veneto - Valdobbiadene - San Vito - Mt. Tomba - Mt. Grappa - Bassano - Montebelluna - Valdobbiadene - Vittorio Veneto - San Croce
Diesmal fahren wir den Monte Grappa von seiner nordöstlichen Seite an. Ein kleines, enges Sträßchen windet sich durch den Wald zum Monte Tomba, dem östlichen Vorberg des Monte Grappa hoch. Dort gibts erst mal einen dieser strohtrockenen Crostini, deren Marmeladenschicht sich mit dem nussigen Teig und sich erst mit Caffe Latte oder Capuccino erschließt.
Dann gehts auf schmaler Straße zum Monte Grappa. Ein Schild warnt noch vor der gefährlichen und unübersichtlichen Strecke.

Der Blick runter zum Piave. Die Hügelkette, der "Montello" war die westliche Endstation für österreichische Offensive nach der letzten Isonzoschlacht. An unserem Standpunkt waren die östereichischisch / italienischen Kämpfe um den Monte Tomba.
Die Spitze des Monte Grappa lassen wir links liegen und schlängeln uns den Berg runter nach Bassano.
Bassano del grappa

Maresas Traum, lauter Roller in Bassano. Eine österreichische Rentnergang
macht einen Betriebsausflug

Auf der anderen Flußseite die "destilleria di vapore nardini" - schade, daß wir mit dem Motorrad unterwegs waren, der Grappa ist einfach ein Gedicht... (mir schmeckt übrigens der "normale" Grappa besser als der "riserva" - beide mit 50% trotzdem volle runde Brände.
Die Mode mit den Schlössern für die ewige Liebe greift auch dort.
eine italienische Buchhandlung

Bassano-Kitsch

Ob das Studio Legale gegen die Verbote etwas ausrichten kann?

Die Katzentorte sieht schon wirklich gut, aber wird sie den Transport überleben?
Sonntag, Venedig
Zu zweit auf dem Scarver, auf der Autobahn nach Venezia. Auf Brunettis Spuren, vorbei an der Friedhofsinsel zur Haltestelle Hospedale.
Ein venezianischer Notarzt.

Venedig - am Hospedale

auf der Rialtobrücke im Touristenstrom

pecunia non olet, 1,50pro Person - gleiche Preise bei allen öffentlichen Toiletten.

geschlossen, dreifach

vorsicht, kreuzende Gondolieri

schmale Häuser gibt's da

und das ist der "Busbahnhof" für die Gondelrundfahrt. je 6 Japaner pro Gondel, eine Flasche Prosecco, 6 Plastikbecher noch dazu und auf gehts beim Schichtel...
Die Luxusversion hat maximal 4 Personen, dafür noch einen Sänger, der einem die Fahrt versüsst.

Piazza San Marco (es war wirklich so voll, wie es aussieht)

keine Fernsehdekoration, es ist wirklich die Seufzerbrücke

von der Seite gesehen - so ziemlich die einzige Möglichkeit sich in der Nahe des Markusplatzes ohne die Zwangskonsumation hinzusetzen

direkt daneben das Gefängnis / Gerichtsgebäude
(ziemlich gesichert, die Gitter sind wirklich massiv)
eine schlafende venezianische Katze

der Kollegin sich's auf den Büchern gemütlich gemacht hat.
Auf dem Rückweg finden wir in Marghera noch eine Befestigung aus dem früheren Festungsgürtel. Wen's interessiert, kann ja beim moesslang.net nachschauen.
Montag Maria Himmelfahrt
Am morgen weckt uns Regen. Richtig schöner Landregen.

Dank eines geliehenen Schirms können wir den Eingangsbereich offen lassen - die fehlende Regenabdeckung ist der Schwachpunkt an dem Zelt.

Unserer freundlicher Eingangsbereich verwandelt sich langsam in einen Seenlandschaft....
Aber um eins hörts auf, der Himmel klart auf und die angekündigte Flugschau kann beginnen.
Neben diversen Kunstfliegern wird ein Löschflugzeug mit Betankungs- und Löschmanöver vorgeführt

Am Ende schließt noch ein Drachenflieger mit der italienischen Fahne die Veranstaltung ab.
Abends fahren wir dann noch Vittorio Veneto.
Di
Abbau, Belluno - Agordo - Cencenighe - Falzarego - Villa - Corvara - Grödner Joch - Klausen - Sterzing - Brenner - Ellbögen - Achenpaß - Tölz - heim.
knappe 1700 km, schön wars. Text und Bilder bei Gelegenheit.
Am Falzarego
Übers Grödner Joch, Sankt Ulrich (es lebe Luis Trenker und der Bustourismus) bummeln wir gemütlich nach Brixen.
Und von der Rückfahrt gibts keine Bilder mehr.