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zum schroettl - 2009 belluno unionlido garda
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2009
Diesmal mit einem Gespann, der R80, dem Condor nach Italien.
Über den Felbertauern ins Deffereggental, den Stallersattel und über die Dolomitenstrasse nach Auronzo und weiter das Piavetal ´zum Lago San Croce bei Belluno. Der Camping Sarathei war ok, der Platz (nach dem 16.08.09) nur mehr zu zwei Dritteln belegt.



Am nächsten Tag über den Passo San Boldo mit in den Fels eingelassenen Kehren zurück nach Belluno.
Tags drauf über den Lago Re.... zur Isola dei Morti (bei 39 Grad) eine wahre Freude zum Blick auf den Montello und der Pyramide der 99er, deren Heldenmut es zuzurechnen war, dass dort die Geschicke Italiens 1918 zum Gute gewendet haben...
Weiter zum Monte Grappa, der sich als Koloss über der Ebene aufbaut. Die Kriegsstrasse schraubt sich auf 1800 Metern hoch - leider ein diesiger Ausblick, der sonst bis Venedig reichen sollte. Oben ist es kühl. Beim Eintreten in das Stollensystem, das nach Vittorio Emmanuele III benannt ist und das italienische Soldaten und Mineure in weniger als einem Jahr dort aus Rückzugslinie aufgebaut hatten, ist man um die warmen Motorradklamotten ganz froh, zumal es hübsch zugig und nass ist. Über wunderschöne Sträßchen gehts dann runter nach Feltre und von dort aus zurück zum Lago San Croce.
Danke nochmals an Sibbi, die als Sozia mich ertragen hat, damit ich nicht Gespann fahren muss. Auf dem Rückweg noch schnell Kerzen zwengs der Romantik eingekauft. Zuerst wollte mir der freundliche Verkäufer beim Wunsch nach Candele Zündkerzen, dann Glühlampen (natürlich Energiesparlampen) und erst nach einer Zeichnung Wachskerzen verkaufen (mein Italienisch ist wirklich nicht so gut).
Abends fehlt mir dann mein Handy. Wie es sich gehört, frage ich zuerst mein Weiblein - die weiß sonst immer so was.
Wenig später teilt uns Kilian per SMS mit, dass wir mit der Polizia in Monega della Bataglia Kontakt aufnehmen soll. Handy und Fahrzeugpapiere waren mir in der Isola dei Morti herausgefallen.
Also am nächsten Tag nach Monega fahren. Auf der Municipio lotst uns ein roter Radler zu,m örtlichen Barbier, der sich als Schweizer (oder Südtiroler) mit sehr guten Deutschkenntnissen herausstellt, der dann wieder den örtlichen Polizia Municipale herbeiruft, aus dessen Kuvert mein Handy und meine Fahrzeugpapiere auftauchen. Vielen Dank noch einmal an den uniformierten Ordnungshüter und die freundlichen Leute von der Municipio, die mir vielen Ärger und Lauferei erspart haben. Zur Belohnung für uns fahren wir den Monte Grappa diesmal von der anderen Seite an, 28 Tornanti und jede Menge schöner Landschaft sind der Lohn dafür. Übrigens diesmal mit dem Gespann, damit Sibbi mal wieder Solo fahren kann.
Abends dann zu dritt im Gespann nach Belluno, in die la Trappola, Spaghetti con Carne für mich, Sibbi und Simon mit Aglio e Olio.
Am Freitag dann Aufbruch ins sonnige Italien. Aber zuerst ist mal Reifenflicken angesagt - der Condor hat übernacht die Luft verloren. Mithilfe der Schweizer Handluftpumpe kommen wir zumindest in die nächste Ortschaft. Ein Gommista hat zwar einen Schlauch, aber nur im Format 4,25x18 noch dazu verstärkt für Motocross. Der paßt einfach nicht - also flicken. Offenbar hat ein Chromkrümel der mittlerweile doch rostigen Berettaflegen gelöst und entsprechend gescheuert. Nach einer Dreiviertelstunde brechen wir wieder auf. Über den Bosco di Cansiglio, einer Hochalmlandschaft, die an die oberbayrischen Voralpen erinnert runter in die venezianische Tiefebene. Schon beim runterschrauben talwärts weicht die Kühle der Wälder der Hitze der Ebene. In Sarone Pause bei Ciaccolatta und Cafe Lait. Wir sitzen am Rande der leicht abschüssige Piazza an der Cafemauer aufgereiht, als mit beachtlichem Tempo ein elektrischer Rollstuhl ums Eck schießt, der zielsicher die Bar ansteuert. Offenbar hat der ältere Herr allerdings Probleme mit seinem Joystick - freundlicherweie räumt er unsere Stühle und unseren Tisch samt Tassen um. Immerhin hat jetzt Sarono für die nächsten Wochen wieder ein Gesprächsthema.
Über die endlose Ebene, die Haus an Haus sich zersiedelt ist, vorbei an einer großen Landfahrerhochzeit (wir dachten erst, es wäre ein Campingplatz) zum Piave und nach Lido di Jesolo. Im Kolonnenverkehr - offenbar haben viele andere Leute die gleiche Idee. Der Union Lido ist bald gefunden, ebenso freier Platz, routiniert wird Zelt und Sonnensegel aufgebaut.
Die Familie ist auch wieder vereint - Maresa hat die 14 Tage ohne uns offenbar ganz gut überstanden.
Union Lido - für den der's mag. Animation, GiochiPark für die Kleinen (von der Hüpfburg bis zum überdimensionierten Plastikspielzeug, für mich einfach grauslig), Internetcafe, Farmacia, Schmuck, Mareintimo (Bademoden), Gwand, Supermarket, nix was es nicht gibt. Einzig der Check am Ein- und Ausgang bei den blauweiß uniformierten schulterbesternten Damen und Herren erinnert mich daran, dass wir in einem "resort" leben - und dass das obligate Schild "bitte nicht füttern" am Zaun fehlt, Massentier- tschuldigung Massentouristenhaltung mit abgegrenzten Parzellen. Aber vielleicht ist das auch gut so, denn wenn wir alle den Individualisten verwirklichen würden, gäbs wohl kein Stückchen Land mehr auf der Welt, das nicht ständig bereist bewohnt umzäunt und zugesch... wäre. Es ist schon besser man schüttet den Inhalt eines Hochhauses in ein paar parzellierte Quadratkilometer, grenzt es fein säuberlich ein und erhält noch ein paar Hektar angeblich unberührte Dünenlandschaft.
Aber wie gesagt - für den der's mag.

Gigantisch am Samstagabend dann ein Großfeuerwerk entlang des Lido di Jesolo. Eine halbe Stunde lang Feuerzauber wie ich es eigentlich noch nie gesehen habe.
Am Sonntag kurven dann noch drei NSU Motorräder, ein Konsul-Gespann, eine Konsul solo und eine Max mit Bamberger Kennzeichen durch den Platz.
Aber keine Chance, bei den Dimensionen, die Leute zu finden...
Am Montag brechen wir dann wieder auf. Treviso, Vicenza - dort sehen wir die NSU Armada auch mal wieder. Weiter in die Berge hinterhalb Vicenzas;
ich besuche Sign. Montagna, bei dem ich früher immer für meine Ducatis Teile geholt habe. 91, immer noch fit, die Werkstatt hat sein Sohn übernommen.
Teile für SCR sind Mangelware und mittlerweile dort genauso teuer wie hier. Wir nehmen einige Sachen mit, aber es ist viel Geld für wenig Material (war früher mal anders).
Immerhin bekommen wir den Kickstartergummi für den Condor, damit der Auflösungsprozess von Simons Stiefel zumindest nicht weiter fortschreitet.
Über den Passo Xon, den Pian delle Fugazze ins Vallarsa nach Roveretto und von dort aus bis Ala die Bundesstrasse, dann über die Etsch und die linke Talseite wieder runter bis Rivoli Veronese. Nach einem kleiner Umweg dann Lazise und im Stau zum Camping.
Dort klärt uns "Henny" auf, dass Motorräder nicht erlaubt sind. Was bleibt uns - am Platz ist unsere gesammelte Verwandtschaft. Nach einer kurzen Runde mit einem "Golfcar" entschieden wir uns, im oberen Bereich zu bleiben. Im ufernahen Bereich war einfach alles voll; oben hört man zwar die Strasse, aber man hatte wenigstens "Luft" zum schnaufen.
Während sich die Kiddis mit Ihrem Onkel und einem Motorboot auf dem Gardasee vergnügen, geniessen wir zu zweit (Sibbi BMW, ich Condor) die Monte Baldo Höhenstrasse. Ostern ist die zwgs. Schnee immer gesperrt.

Na ja, immerhin dürfen wir am letzten Tag unseres Aufenthalts sogar mit Hennys Genehmigung auf den Platz um unser Zelt abzubauen. Da die Gardesana uns mit Stau begrüßt, fahren wir am westlichen Etschtal bis Mori, dann über Nago, Arco, das Sarchetal hoch und dann rauf zum Molveno. Wir schrauben uns über die Straße langsam hoch, immer auf der Ausschau nach einer Bar oder wenigstens so was ähnlichem. Aber es zieht sich einfach ewig und die Pause war dann wirklich dringend nötig...




Über das Val di Non (noch nie so viele Apfelbäume gesehen) und den
Mendelpss runter nach Eppan. Pause, durch Bozen und das Sarntal (die Strasse wird leider immer mehr ausgebaut und verliert damit viel von seinem Reiz) schließlich dann zum Penserjoch. Es ist beindruckend, diese Menschenleere und Weite. Runter nach Sterzing. Im Gasthof Zoll übernachten wir dann - die Dusche ist dringend nötig und das gepflegte Abendessen dort tut einfach gut. Die Mopeds können wir nach einem kleinen Schlüsselintermezzo (bin berüchtigt dafür) in die Tiefgarage stellen.
Am nächsten Tag dann über den Jaufenpass, St. Leonhard in Passeier und das Timmelsjoch

dann ins Ötztal. Dort findet irgendwie ein großes Radrennen statt - es ist alles mit vielen bunten Wimpeln behängt und die Radlfahrer fahren entsprechend wie die gesengten Säue. Wenn man dann noch die hervorragende Schutzkleidung sieht und dass die Typen mit 60 (Geschwindigkeit, nicht Alter) den Berg runterrauschen - ganz so lebensmüde möcht man eigentlich nicht sein.
Über den Fernpaß im Stau (irgendwelche Topolinos, holländische Wohnwägen etc.) und über Griesen nach Garmisch, dort auf die Autobahn und über Wolfratshausen dann heim.

Schön wars.
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